Marco Melandri

           33              33       

 

Marco wurde am 07.08.1982 im italienischen Ravenna geboren.

Bereits seit frühester Kindheit begleitet ihn sein Spitzname "Macio", was eigentlich nicht seinem Charakter entspricht. In einem Interview erklärte er einmal, dass dieser Spitzname entstand, weil er in seiner Kindheit in Ravenna immer nur mit den Grösseren spielen wollte, die ihn nicht immer ernst nahmen und deshalb "maciolino" gerufen haben, was kleiner Macho bedeutet. Dieser Spitzname ist bis heute geblieben.
 
Schon als Kind war das Motorradfahren das Grösste Vergnügen für Marco. Sein Vater war früher selbst ein (zugegeben nicht wirklich erfolgreicher) Pilot in der 125 ccm Klasse, der seinen Sprössling schon als 4 Jährigen auf einen Mini Crosser gesetzt hat. Bereits mit 10 Jahren gewann er die italienische Mini Motorrad WM, aber um diesen doch recht teuren Sport weiterhin zu betreiben, fehlten der Familie die finanziellen Möglichkeiten und die Motorradkarriere lag erst einmal auf Eis. Das änderte sich auch erst einige Jahre später, als Marco von dem Ex Rennfahrer Loris Reggiani gefördert wurde. Marco sagte selber einmal, dass er ohne diese Förderung nie Rennfahrer geworden wäre.
 
2003 stieg er in die Königsklasse des Motorradsports auf, der MotoGP.
In dieser Zeit setzte er sich unter einen enormen Erfolgszwang, weil er versuchte, an den anderen Fahrern dran zu bleiben.
Dieses hinterließ seine Spuren, er machte viele Fehler und stürzte sehr oft. Die italienische Presse sparte damals nicht mit Kritik und man riet sogar zu einer Rückkehr in die 250 ccm Klasse. Damals sagte Marco: " Ich war am Boden zerstört und fuhr immer schlechter, der Tiefpunkt der Karriere".
An diesem Tiefpunkt setze er nach der Saison alles auf eine Karte, er wollte auf eine Honda wechseln. Angebote von Ducati und Yamaha schlug er aus und auch der Honda Deal drohte noch zu platzen, denn die Japaner wollten den Spanier Dani Pedrosa als Fahrer und erst als  dieser absagte, bekam Marco seinen Platz im Team von Fausto Gresini, wo es im Laufe der Zeit einige Erfolge und auch Siege zu feiern gab.
 
Marco stammt aus sehr einfachen Verhältnissen und seine Mutter starb, als er grade 4 Jahre alt war. Auf die Frage, was der berufliche Werdegang gewesen wäre, wenn er kein Rennfahrer geworden wäre, sagte er ehrlich "Keine Ahnung", denn viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht.
In der Tat steckte Marco mit bereits 14 Jahren schon mitten in dem Grand Prix Zirkus. 1998 gewann er im Alter von nur 15 Jahren seinen allerersten GP, dass Rennen im niederländischen Assen in der 125 ccm Klasse auf Honda. Er war und ist bis heute der jüngste GP Sieger aller Zeiten. 1999 wurde Marco Vizemeister auf seiner Honda und verfehlte die Meisterschaft um nur 1 Punkt. Im Jahr 2000 schickte ihn Aprilia bereits in der Viertelliterklasse an den Start. Doch in diesem und darauffolgenden Jahr hatte er kein grosses Glück. Doch 2002 war ihm das Glück treu, er wurde Weltmeister in der 250 ccm Klasse und stieg im folgenden Jahr in die Königsklasse, der MotoGP auf.
Als Teamkollege von Carlos Checa fuhr er bei Yamaha. Es war eine enorme Umstellung auf die grossen Bikes, bereits beim Ersten Rennen stürzte er schwer und war wochenlang ans Krankenbett gefesselt, was zum Saisonschluss nur der 15.Platz in der Gesamtwertung bedeutete. 2004 fuhr Marco im Fortuna Yamaha Team und feierte seine ersten beiden Podestplätze in der MotoGP (2x Platz 3), allerdings stürzte er auch oft. Erst auf der Honda und im Gresini Team ab 2005 lief es besser und er wurde direkt Vizemeister. Es folgten die Plätze 4 und 5 in der Gesamtwertung. Im Juli 2007 wurde ein grosser Deal verkündet. Marco wechselt in der Saison 2008 in das italienische Ducati Team. Ein Italiener auf einem italienischen Motorrad, dass war ein Traum und sofort wurde er als heisser Titelfavorit gehandelt, leider lief die Saison alles andere als erwartet und so beschloss man bereits zur Saisonmitte, den bestehenden 2 Jahres Vertrag zum Jahresende 2008 aufzulösen. Im August 2008 verkündete Marco offiziell sein neues Team.....Ab 2009 wird er für das Kawasaki Racing Team an den Start gehen und an der Seite von seinem Kumpel John Hopkins fahren.
 
Marco fährt schon lange Zeit mit der Startnummer 33 auf seinem Motorrad, wofür es eine ganz einfache Erklärung gibt. Wenn man die 33 um 90 Grad nach Links dreht, entsteht ein doppeltes M, seine Initialen!
 
Marco wohnt im englischen Derby, nahe der Rennstrecke Donington, wo er ein Haus besitzt. Ein Grund für den Umzug ins kalte England waren die Sprachekenntnisse. 
Da in seinem Team Englisch gesprochen wurde, wollte bzw. musste er diese Sprache lernen, was ihm auch gelungen ist. Trotzdem hat er Heimweh nach seiner Heimat, ihm fehlt die Familie, seine ältere Schwester Maura und seine Freunde. So oft es geht, fährt er in die Heimat und dort kann man ihn des öfteren in Porcentico, unweit von Ravenna, beim Motocrossen antreffen, was zu einem seiner Hobbys zählt. Ausserdem ist er ein begeisterter Hobby DJ, der bei Feiern gerne mal ins Pult greift.
 
- Sein Renndebüt gab Marco 1997 in Japan ( 125 ccm Klasse)
- Erstes Podium 1998 in Assen-Niederlande ( 125 ccm Klasse)
- Erster Sieg 1998 in Italien ( 125 ccm Klasse)
 
GP Starts bis einschliesslich 17.08.2008
 
- 29 Starts in der 125´er Klasse
- 47 Starts in der 250´er Klasse
- 91 Starts in der MotoGP
 
Seine grössten Erfolge:
 
- 1998 :  3. in der Gesamtwertung in der 125´er Klasse auf Honda
- 1999 :  2. in der Gesamtwertung in der 125´er Klasse auf Honda
- 2000 :  5. in der Gesamtwertung in der 250´er Klasse auf Aprilia
- 2001 :  3. in der Gesamtwertung in der 250´er Klasse auf Aprilia
- 2002 :  Weltmeister in der 250´er Klasse auf Aprilia
- 2003 : 15. in der Gesamtwertung in der MotoGP auf Yamaha
- 2004 : 12. in der Gesamtwertung in der MotoGP auf Yamaha
- 2005 :  Vizeweltmeister in der MotoGP auf Honda
- 2006 :  4. in der Gesamtwertung in der MotoGP auf Honda
- 2007 :  5. in der Gesamtwertung in der MotoGP auf Honda